Die süßen Geheimnisse der Zagorochoria-Dörfer

Inzwischen ist es später griechischer Nachmittag, so gegen 20 Uhr. Zeit für die abendliche "ß??ta", den Spaziergang. Ioanna rät zu einem Besuch der "Sterna". Der kleine Laden befindet sich direkt am Dorfplatz neben der uralten Platane und der pittoresken Kirche Agios Nikolaos aus dem Jahr 1793. Andere Geschäfte gibt es in Kapesovo nicht. Lediglich ein jetzt geschlossenes kleines Kafeneion befindet sich noch am Dorfplatz. Das Innere der "Sterna" ist im Gegensatz zur steinfarbigen Plateia extrem bunt. Außerdem riecht es intensiv nach Kräutern, Kuchen und Desserts.

Hinter der kleinen Theke steht, süß lächelnd, Ioannas Schwester Elli. Sie verkauft hier Handgemachtes. Schmuck in allen erdenklichen Formen und Farben, selbst gesuchte Kräuter aus der Umgebung und auch die handgeschnitzten Stöcke ihres Vaters. Besonders jedoch gefällt mir Ellis Spezialität: Süße Früchte! In Gelee, Honig, Sirup oder im Schokoladenmantel.

"Hast du die Zisterne gesehen?", fragt Elli und lenkt mich von den süßen Desserts ab. Sie zeigt auf den kleinen Brunnen in der Mitte des Raumes, den ich zunächst nicht als solchen wahrgenommen hatte. Die gemauerte Umrandung dient als Ablage für all die bunten Dinge. "Von ihm hat die 'Sterna' ihren Namen!", sagt Elli.

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